Konferenz: Abfallwirtschaft in der Demokratischen Republik Kongo

Konferenz: Abfallwirtschaft in der Demokratischen Republik Kongo
publication date:2024-11-21 10:18:12

Vortrag von Mr. Junior Mukenze N. über seine Forschung am Zentrum für Internationale Interaktion und Zusammenarbeit zum Thema: "Internationale Konferenz zur Abfallwirtschaft im 21. Jahrhundert: Globale Innovationen" am 31. Oktober 2024

 

Die Abfallwirtschaft in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) stellt erhebliche ökologische und gesundheitliche Herausforderungen dar, insbesondere in dicht besiedelten urbanen Zentren wie Kinshasa. Mit einer Bevölkerung von über 17 Millionen produziert Kinshasa täglich erhebliche Mengen an Abfall, von denen jedoch nur etwa 25 % effektiv gesammelt und verarbeitet werden. Der verbleibende Abfall wird häufig unsachgemäß entsorgt, was zu erheblichen ökologischen Schäden und Gesundheitsrisiken führt. Dieser Vortrag untersucht den aktuellen Stand der Abfallwirtschaft in der DRK, beleuchtet Initiativen wie die Kintoko-Anlage und analysiert innovative technologische Lösungen wie die Mikrowellen-Plasma-Technologie, mit besonderem Fokus auf deren Potenzial zur Abfallverwertung. Kinshasa sieht sich erheblichen Einschränkungen bei der Abfallsammlung und -entsorgung gegenüber, da das Abfallwirtschaftssystem als „weitgehend unterentwickelt mit nur sporadischen Bemühungen zur Wiederverwertung und Rückgewinnung“ (N’Landu et al., 2023) beschrieben wird. Die Kintoko-Anlage, ein bemerkenswertes Beispiel lokaler Innovation, recycelt Kunststoffabfälle und verringert die Abhängigkeit von Importen. Diese Initiative bleibt jedoch ein Einzelfall in einem Meer von Herausforderungen. Laut einem kürzlich veröffentlichten Bericht wird „nur ein Bruchteil des städtischen Abfalls tatsächlich recycelt, während der Großteil entweder im Freien verbleibt oder verbrannt wird“ (Mpoyi & Kitompa, 2022). Der Bedarf an systematischer Abfallbehandlung ist daher sowohl dringend als auch entscheidend für ein nachhaltiges städtisches Leben in Kinshasa.

 

Mikrowellen-Plasma-Technologie als Lösung

Um die Abfallkrise in der DRK zu bewältigen, bieten neue Technologien, insbesondere die Mikrowellen-Plasma-Technologie, vielversprechende Alternativen. Die gasgestützte Mikrowellen-Plasma-Fackel ist eine fortschrittliche Methode zur Zersetzung verschiedener Abfallarten, einschließlich Plastik-, medizinischer und elektronischer Abfälle, bei extrem hohen Temperaturen. Dieser Prozess wandelt Abfall in wertvolle Nebenprodukte wie Synthesegas und Ruß um, die für Energie- und Materialproduktion wiederverwendet werden können (Cheng et al., 2020). „Die Mikrowellen-Plasma-Gasifizierung bietet eine effiziente und nachhaltige Lösung zur Abfallumwandlung und stellt sauberere Energiequellen für Regionen bereit, die stark von fossilen Brennstoffen abhängig sind“ (Johnson & Lee, 2021). Die Anwendung dieser Technologie in Kinshasa könnte mehreren Sektoren zugutekommen. Synthesegas, ein Produkt des Prozesses, kann als alternative Energiequelle für Industrien dienen, während Ruß verschiedene industrielle Anwendungen hat. Die effektive Nutzung dieser Nebenprodukte kann dazu beitragen, die Abhängigkeit von importierten Energiequellen zu verringern und die Umweltbelastung insgesamt zu reduzieren.

 

Potenzial für industrielle Integration und Energiepartnerschaften

Der Industriesektor in Kinshasa könnte erheblich von der Integration von Abfallverwertungstechnologien profitieren. Der Aufbau von Partnerschaften durch Stromabnahmeverträge (Power Purchase Agreements, PPAs) würde nicht nur die Produktion sauberer Energie unterstützen, sondern auch einen Rahmen schaffen, der Investitionen anzieht und die technologische Übernahme langfristig sichert. Laut Kabila et al. (2024) sind „PPAs ein wesentlicher Mechanismus für ressourcenarme Regionen, um externe Investitionen für nachhaltige Energielösungen zu nutzen“. So könnten beispielsweise private Investoren in Partnerschaft mit der Regierung Mikrowellen-Plasma-Anlagen entwickeln und im Gegenzug Synthesegas oder andere Nebenprodukte zu einem reduzierten Preis erhalten.

 

Regierung und politische Implikationen

Um die Mikrowellen-Plasma-Technologie erfolgreich umzusetzen, muss die Regierung der DRK politische Maßnahmen ergreifen, die Investitionen in nachhaltige Abfallbewirtschaftungspraktiken unterstützen. Öffentlich-private Partnerschaften, erleichtert durch einen klaren rechtlichen Rahmen, sind entscheidend für die langfristige Nachhaltigkeit von Initiativen zur Abfallverwertung. „Starke staatliche Unterstützung und effektive politische Maßnahmen sind der Schlüssel zur Überwindung logistischer und finanzieller Hürden in Entwicklungsländern“ (Ambo & Rwagumbu, 2023). Durch die Priorisierung der Abfallverwertung kann Kinshasa den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft schaffen, Arbeitsplätze schaffen und eine sauberere urbane Umgebung fördern.

 

Die Abfallbewirtschaftung in der DRK, insbesondere in Kinshasa, bleibt eine bedeutende Herausforderung. Innovative Technologien wie die Mikrowellen-Plasma-Gasifizierung bieten jedoch einen gangbaren Weg, um Abfall in wertvolle Nebenprodukte zu verwandeln und die Produktion sauberer Energie zu unterstützen. Durch die strategische Einführung fortschrittlicher Methoden zur Abfallverwertung und Investitionen in nachhaltige Infrastruktur kann die DRK ihre Abfallbewirtschaftungskrise effektiv bewältigen und eine nachhaltige urbane Entwicklung fördern.

 

References

Ambo, J., & Rwagumbu, P. (2023). Policy frameworks for sustainable development in Sub-Saharan Africa. Environmental Policy Journal, 12(3), 45-58.

Cheng, Y., Wang, L., & Xu, F. (2020). Microwave Plasma Gasification: Prospects for sustainable waste treatment. Journal of Clean Energy Research, 29(2), 101-115.

Johnson, T., & Lee, H. (2021). Advancements in waste-to-energy technologies for emerging economies. Global Energy Solutions, 8(4), 88-97.

Kabila, M., Lukambo, T., & Mbala, C. (2024). Power Purchase Agreements as pathways for sustainable development in the DR. Journal of African Development Studies, 15(1), 112-129.

Mpoyi, S., & Kitompa, G. (2022). Waste management practices in Kinshasa: Current challenges and future prospects. Journal of Environmental and Urban Studies, 13(1), 34-47.

N’Landu, K., Mutombo, J., & Eboma, L. (2023). Urban waste and recycling dynamics in the Democratic Republic of Congo. African Journal of Waste Management, 18(2), 76-90.


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